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Epilepsie beim Labrador

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Nicht nur beim Labrador Retriever, sondern auch beim Golden Retriever, Collie, Berner Sennenhund, Beagle und vielen anderen Hunderassen ist inzwischen sicher nachgewiesen, dass sie an einer erblichen Epilepsie leiden können. Bei den Anfällen krampfen die Hunde in der Seitenlage, sind nicht ansprechbar, rudern mit den Beinen, verdrehen die Augen, speicheln, setzen Harn und Kot ab und sind nach diesem Anfall meistens sehr müde oder desorientiert. 

 

Leider gibt es derzeit noch keine Möglichkeit Epilepsie beim Labrador direkt nachzuweisen. Bisher kann nur über eine sehr umfangreiche Ausschlussdiagnostik eine primäre (idiopathische) und damit erbliche Epilepsie festgestellt werden und dass nur, sofern es bei den durchgeführten Untersuchungen keine Anzeichen dafür gibt, dass die Anfälle durch eine andere zugrundeliegende Krankheit ausgelöst werden könnten (sekundäre Epilepsie).

 

Quelle und weitere Informationen unter: https://drc.de/gesundheit/epilepsie

 

 

Gentests

Obwohl bereits bei mehreren Hunderassen schon seit Jahren parallel an Gentests gearbeitet wird, gibt es diesen beim Labrador und vielen anderen Rassen bisher noch nicht.

 

Hoffnung macht jedoch, dass inzwischen z. B. ein Gendefekt beim Rhodesian Ridgeback entdeckt wurde, der für die Anfälle verantwortlich gemacht wird. Dieser Gendefekt wird autosomal-rezessiv vererbt. Das bedeutet, bei der Verpaarung zweier Hunde, die Träger des defekten Genes sind, ist ein Teil des Wurfes auf jeden Fall mit der Krankheit belastet.

 

Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass wenn man beide Elterntiere vor einer Verpaarung auf den Gendefekt testet und einer der beiden frei davon ist, die Welpen nicht mehr erkranken können.

 

Quelle und weitere Informationen unter: https://idw-online.de/de/news668258

 

Auch bei anderen Rassen wie z. B. dem Lagotto Romagnolo wurde bereits ein Gendefekt identifiziert, auf den getestet werden kann.

BIs es nun in vielleicht einigen Jahren soweit ist und es einen Gentest auch für den Labrador gibt, bleibt Züchtern und Welpenkäufern keine andere Möglichkeit, als dass sehr transparent mit dieser Krankheit und den betroffenen Hunden umgegangen wird. Denn je nach Anfallshäufigkeit, Stärke und der Dauer bis der Hund sich von einem Anfall erholt hat, kann die Belastung für Hund und Mensch ins Unermessliche steigen.

 

Es gibt inzwischen viele Berichte aller Hunderassen auf privaten Internetseiten und Foren, in denen Menschen die Erfahrungen mit ihren Hunden teilen, weil sie so verzweifelt sind, wie schlimm diese Anfälle und die Nachwirkungen ablaufen. Es gibt Hunde, die in ihrer Desorientiertheit um sich beißen oder aufspringen und gegen Wände rennen, versuchen durch Glastüren zu springen und sich dadurch regelmäßig nach einem Anfall verletzen oder sich tagelang total apathisch oder eingeschüchtert verhalten. 

 

Die Auswirkungen auf Hund und Mensch sind also enorm und jeder der die Möglichkeit hat, einen Beitrag zu leisten, um weitere Fälle zu vermeiden, sollte dies unbedingt tun. 

Was kann man tun?

Hundehalter von betroffenen Hunden sollen bei Verdacht auf Epilepsie direkt eine Ausschlussdiagnostik nach den Statuten ihres entsprechenden Zuchtvereins durchführen lassen, damit diese die Diagnose anerkennen und den Hund mit einem Epilepsievermerk in ihre Zuchtdatenbank eintragen können. Außerdem muss der Züchter des betroffenen Hundes über die Diagnose oder den Verdacht informiert werden.

 

Gibt es bereits eine Diagnose und der Zuchtverein hat keine Datenbank oder möchte / kann die Diagnose nicht in seine Datenbank aufnehmen, dann trägt man seinen Hund wenigstens in eine öffentlich einsehbare Liste oder inoffizielle Datenbank wie K9data.com ein, damit Züchter die Chance haben, Elterntiere und Geschwister eines betroffenen Hundes bei ihren Zuchtabsichten zu vermeiden. 

Außerdem kann jeder erkrankte Labrador (und Hunde anderer gelisteter Rassen) an der derzeit laufenden finnischen Studie zur Erforschung von Epilepsie teilnehmen und dazu beitragen, dass hoffentlich bald ein Gentest gefunden wird. 

Weitere Informationen zur Studie und Blutprobeneinsendung: 
https://www.koirangeenit.fi/english/projects/ongoing-research-projects/neurological-diseases/epilepsy2/

Updates zur Studie auf deutsch auf der Homepage „vom Keien Fenn“:
https://keienfenn.de/WP/aktuell-2015/

Züchter eines betroffenen Hundes sollen auf jeden Fall ganz offen mit der Diagnose umgehen und die Besitzer dazu anhalten,
eine offizielle Eintragung in die Datenbank zu erwirken und auch alle Besitzer der Geschwister des betroffenen Hundes informieren, damit von ihnen keiner in die Zucht geht oder weiter eingesetzt wird. Natürlich müssen auch die Eltern eines betroffenen Hundes aus der Zucht genommen werden und der Besitzer des Deckrüden informiert werden.

Deckrüden- und Hündinnenbesitzer sollen Hunde, die Eltern oder Geschwister betroffener Hunde sind, nicht weiter zur Zucht einsetzen. 

Eine Eintragung bei K9data.com mit dem Vermerk „Hat Nachkommen mit Epilepsie“  ist hilfreich, denn es vereinfacht deutlich die Nachverfolgbarkeit der genetischen Veranlagung.  

Kennt man einen betroffenen Hund, der noch nicht gelistet ist, informiert man seinen Besitzer über die Wichtigkeit der Eintragung und die Möglichkeit der Diagnostik über den jeweiligen Zuchtverein. Gerne darf man sich dazu auch mit mir in Verbindung setzen.

Um die Zahl weiterer Epilepsiefälle möglichst gering zu halten, muss jeder mit gutem Beispiel vorangehen und das Richtige tun.
Wir schulden es unseren Hunden und ihren Familien. 

Analyse der Ahnentafeln

Im Zuge meiner Recherchen nach passenden Deckrüden, habe ich angefangen, mir deren Ahnentafeln in ein Stammbaum-Programm einzutragen und sie entsprechend ihrer HD und ED Ergebnisse farblich zu markieren, um mir eine bessere Übersicht zu verschaffen.
So oft habe ich mir Ahnentafeln zuvor angesehen und wusste später nicht mehr auf den ersten Blick, warum ich einen Rüden in Betracht gezogen hatte und warum nicht. Auch eine Excel-Tabelle stieß irgendwann an ihre Grenzen und ich wollte unbedingt eine grafische/farbliche Auswertung. Ich habe lange alle Datenbanken speziell für Hunde verglichen und geprüft, aber nirgends konnte man einen Eintrag in der Ahnentafel farblich markieren. Letztendlich bin ich also bei MacFamilyTree gelandet, wo es diese und andere Funktionen gibt und aus der man die Einträge auch wieder exportieren kann, falls irgendwann einmal ein besseres Programm auf den Markt kommt. 

 

Zusätzlich zu den direkten Ahnen, habe ich auch die Geschwister eingetragen und weil mir das Eintragen und analysieren der Stammbäume so viel Spaß gemacht hat, habe ich nun inzwischen über 15.000 Einträge in meiner Datenbank.


Irgendwann stieß ich zwangsläufig auch auf das Thema Epilepsie und suchte nach einer Möglichkeit wie man das Auftreten vermeiden könnte. Irgendwo las ich davon, dass man davon ausgeht, dass es beim Labrador mehrere Gene geben muss, die dafür verantwortlich sind, da man sonst schon längst das entsprechende Gen hätte finden müssen. Da es sich aber um eine Gensequenz handele, gestalte es sich schwieriger.

In diesem Zusammenhang kam ich dann auch zur „Bingo“-Theorie:
Wären beispielsweise 5 Gene für das Auftreten der Epilepsie notwendig (B, I, N, G und O) und Hund 1 hat „BIN“ und Hund 2 „G“,
dann würde bei den Nachkommen keine Epilepsie auftreten, weil das „O“ fehlt. Züchtet man dann jedoch unbewusst mit einem Nachkommen weiter, der „BING“ hat und es kommt vom Deckpartner ein „O“ dazu, dann ergibt das BINGO und die Epilepsie tritt auf.

Daher habe ich alle Ahnentafeln der betroffenen Hunde, die auch in der folgenden Liste enthalten sind, eingetragen und sie darin farblich gekennzeichnet
 (dunkles Lila). Die Eltern betroffener Hunde habe ich ebenfalls farblich hervorgehoben (helles lila) und diese als „Hat Nachkommen mit Epilepsie“ markiert. Durch die Menge an Ahnentafeln, die sich dynamisch neu zusammensetzen und die feste Farbe die jedem Eintrag innerhalb der Ahnentafel zugeordnet ist, ergibt sich mit der steigenden Anzahl bestätigter Epilepsiefälle immer mehr ein Bild davon, wo Epilepsie-Gene weitervererbt werden, auch wenn es erst in späteren Generationen zu einer Erkrankung kommt.

​Beispiel

Hier ein Beispiel für eine Ahnentafel eines realen Hundes, in der „nur“ ein Hund direkt von Epilepsie betroffen ist und einer der Wurfgeschwister 3 Generationen davor. Dennoch sieht man, bei wie vielen Ahnen es mit einem oder mehreren anderen Partnern zu Fällen von Epilepsie gekommen ist.

Wer Interesse an meinen Auswertungen hat und sich mit mir austauschen möchte, darf sich gerne bei mir melden.

Beispiel eines Stammbaums mit Ahnen, die Nachkommen mit Epilepsie haben

Labradore mit Epilepsie
(Liste)

Die folgende Liste ist entstanden, um alle bereits veröffentlichten Hunde mit Epilepsie an einem Ort zu sammeln und um sicherzustellen, dass keine Informationen von privaten Internetseiten verloren gehen, die offline gestellt werden oder nicht mehr erreichbar sind. 

Link zu K9data.com

K9data.com ist eine inoffizielle Datenbank für Labrador und Golden Retriever und jeder der einen Zugang hat, kann auch jeden Eintrag editieren. Dies ermöglicht eine Zusammenführung von Daten unterschiedlicher Quellen (offizielle Datenbanken verschiedener Zuchtvereine). Leider gab es vor Jahren einen Hackerangriff auf die Datenbank wodurch einige Funktionen und Konten beschädigt wurden. Es können keine COI´s mehr berechnet werden und auch keine neuen Konten angelegt oder vergessene Passwörter angefordert werden. Dies geht aus der K9data Support Gruppe auf Facebook hervor. Es wird an einer Lösung gearbeitet und ich hoffe, dass die technischen Einschränkungen dann Geschichte sind. Ich selbst bin dadurch nämlich auch oft nicht in der Lage Eintragungen vorzunehmen.

Was ist die „beste Quelle“?

In der folgenden Liste ist immer die „beste Quelle“ hinterlegt, dass bedeutet falls es einen Eintrag bei K9data.com gibt, aber auch einen Eintrag in der Datenbank des offiziellen Zuchtvereins, dann hat dieser die höhere Wertigkeit. Hat der Züchter oder Besitzer die Epilepsie auf seiner eigenen Homepage kommuniziert und es gibt keinen Eintrag in der Datenbank des Vereins, dann ist dies die „beste Quelle".
So kann es sein, dass es auch z. B. bei Wurfgeschwistern zu unterschiedlichen Quellen kommt. 

Bei Aufnahme von privaten Quellen in diese Liste, werden Screenshots erstellt, damit auch bei Löschung oder nicht Erreichbarkeit einer Homepage diese nachvollziehbar bleiben. Bei Unklarheiten können die Screenshots bei mir eingesehen werden.

Geboren, Gestorben, Alter und Grund

Diese Angaben stammen aus unterschiedlichen Quellen und sind nicht unbedingt auch bei der Erwähnung der Epilepsie zu finden.
Sie dienen als Ergänzung und sollen zeigen, wie unterschiedlich die Ausprägung dieser Krankheit sein kann, aber auch bei wie wenigen Hunden der Tod und der Grund dafür überhaupt dokumentiert ist.

Stand: 30.08.2024
195 Einträge (4 neu)

Die Quellen dieser Liste werden in regelmäßigen Abständen auf neue Einträge geprüft,
sollten aber Einträge fehlen, bitte ich um Kontaktaufnahme per Email unter: oakmore2020@icloud.com

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